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Glossar

ADCs

ADC steht für antibody drug conjugate, zu Deutsch Antikörper-Wirkstoff-Konjugat. Diese bestehen aus einem monoklonalen Antikörper, der über eine Molekülkette, dem sogenannten Linker, mit dem Wirkstoff verbunden ist. Es handelt sich dabei um eine zielgerichtete Therapie. Der Antikörper bindet spezifisch an die Oberfläche einer Tumorzelle und, nach Aufnahme in das Zellinnere, wird der Wirkstoff freigesetzt. Dieser ist toxisch und verursacht damit den Tod der Krebszelle.

Antihormontherapie

Die Antihormontherapie ist eine medikamentöse Behandlung, die bei einem positiven Hormonrezeptor-Status angewandt werden kann. Dabei wird entweder die Bildung von Östrogen verhindert oder die „Andockstellen“ (Rezeptoren) auf den Zellen für die Hormone werden blockiert. Damit wird das Wachstums des Tumors unterdrückt.

Biopsie

Bei einer Biopsie handelt es sich um Zellen oder Gewebeproben, die mit unterschiedlichen Techniken von Ärzt*innen entnommen werden, damit diese im Anschluss von einem Pathologen/einer Pathologin untersucht werden können. Es wird festgestellt, ob die Zellen bös- oder gutartig sind und welche anderen Eigenschaften dieses Gewebe hat.

BRCA1/2
BRCA-Mutation

BRCA1/2 steht für breast cancer gene 1/2 (Brustkrebsgen 1/2). Beides sind sogenannte Tumorsuppressorgene, die im Normalfall verhindern sollen, dass Schäden am Erbgut und damit Krebs entstehen. Findet sich aber eine Mutation, das heißt eine Veränderung in der DNA, in diesem Gen, dann funktioniert der Reparaturmechanismus nicht und das Risiko, an Brust- und/oder Eierstockkrebs zu erkranken, ist deutlich erhöht.

Chemotherapie

Bei einer Chemotherapie werden Medikamente, sogenannte Chemotherapeutika, meist Zytostatika, eingesetzt, um in den Vermehrungszyklus der Krebszellen einzugreifen und diesen zu verlangsamen oder zu stoppen. Umgangssprachlich wird eine Chemotherapie auch als „Chemo“ bezeichnet.

CDK4/6-Hemmer

CDK 4/6 steht für cyclin-dependent kinase 4/6 (Cyclin abhängige Kinasen 4/6). Diese Enzyme spielen eine wichtige Rolle bei der Zellteilung. CDK4/6-Hemmer greifen in den Zellzyklus der Krebszellen ein und blockieren diese Kinasen. Vor allem das Wachstum von hormonempfindlichen Brustkrebszellen hängt davon ab, gesunde Körperzellen hingegen bleiben weitgehend verschont.

CT

Eine Computertomografie basiert auf der Röntgen-Technologie und ermöglicht Aufnahmen des gesamten Körpers, die sich in einzelnen Schichten betrachten lassen. Dieses Verfahren ist besonders gut geeignet, um bereits kleinste Veränderungen zu erkennen.

DNA

DNA steht für deoxyribonucleic acid, zu Deutsch Desoxyribonukleinsäure und ist die Erbsubstanz der Zellen. Das bedeutet, dass die DNA die Gene mit der für die Zellfunktion notwendigen Informationen trägt. Mutationen sind Veränderungen in der DNA

EORTC QLQ C30-Inventar

Dieser Fragebogen wurde von der Europäischen Organisation für Forschung und Behandlung von Krebs („European Organization for Research and Treatment of Cancer Quality of Life Questionnaire“) entwickelt. Er enthält 30 Fragen zur Lebensqualität von Krebspatient*innen.

Erbanlagen

Erbanlage ist eine Bezeichnung für die Gesamtheit aller Gene, die jeder Mensch in Form von DNA in seinen Zellen trägt. Diese Information kann vererbt werden.

FACT-F

FACT-F steht für Funktionelle Bewertung der Krebstherapie-Fatigue Skala (Functional Assessment of Cancer Therapy-Fatigue-Scale) und ist ein Fragebogen, mit dem Müdigkeits- und Erschöpfungssymptome von Krebspatient*innen, auch Fatigue genannt, bewertet werden können.

Fatigue

Unter Fatigue versteht man eine gesteigerte Erschöpfung und Müdigkeit, die sich auch durch Ausschlafen oder Schonung nicht bessert.

Gen

Ein Gen ist ein Abschnitt der DNA, die als Bauplan für Eiweiße (Proteine) dient. Gene sind die Einheiten, die die genetische Erbinformation eines Menschen speichern.

Gesundheitsbezogene Lebensqualität

Der Aspekt der gesundheitsbezogenen Lebensqualität wird als subjektiv und dynamisch angesehen und setzt sich unter anderem zusammen aus: Körperlichen Beschwerden, funktionellen Fähigkeiten, Aktivitäten, familiärem Wohlbefinden, seelischem Wohlbefinden, Behandlungszufriedenheit, Sexualität/Körperbild, sozialer Funktion und Zufriedenheit.

Häusliche Pflege

Leistungen im Bereich der häuslichen Pflege umfassen: Sachleistungen, wie zum Beispiel Pflegeeinsätze durch ambulante Dienste, und Geldleistungen, wie die Zahlung eines Pflegegeldes, oder eine Kombination aus beiden.

HER2

HER2 steht für human epidermal growth factor receptor 2 (Humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor Typ 2) und ist eine „Andockstelle” (Rezeptor) auf der Oberfläche von Zellen für Wachstumsfaktoren, die die Zellteilung beeinflussen. Diese Wachstumsfaktoren können Brustkrebszellen zum Wachstum aber auch zur Streuung anregen. HER2-positiver Brustkrebs, bei dem die Tumorzellen besonders viel HER2 auf der Oberfläche tragen, können mit Antikörpern, die gegen HER2 gerichtet sind, behandelt werden.

Keimbahnmutation

Keimbahnmutationen sind solche Veränderungen des Erbguts, die in den männlichen und weiblichen Keimzellen (also Spermien und Eizellen) auftreten und an die Nachkommen vererbt werden. Sie stehen den sogenannten somatischen Mutationen gegenüber, welche in den normalen Körperzellen auftreten und nicht weitervererbt werden.

Linker

Der Linker am ADC ist der Teil eines Antikörper-Wirkstoff-Konjugats, der den Wirkstoff mit dem Antikörper verbindet. Er besteht aus einer Kette von Molekülen und stellt sicher, dass der Wirkstoff erst in der Tumorzelle freigesetzt wird.

Mammakarzinom

Mammakarzinom ist eine andere Bezeichnung für Brustkrebs.

Mammographie

Die Mammographie ist ein bildgebendes Verfahren zur Untersuchung der Brust, bei der Veränderungen im Brustgewebe abgeklärt werden. Mit Hilfe von Röntgenstrahlen wird dabei die Brust untersucht.

Metastasen

Metastasen sind Absiedlungen des Tumors, die in anderen Körperregionen nachgewiesen werden. Das bedeutet, dass der Krebs gestreut hat und Krebszellen aus der Brust in andere Organe und Gewebe gewandert sind.

Monoklonale Antikörper (mAB)

Monoklonale Antikörper haben eine identische molekulare Struktur und wurden nur von einer einzelnen Zelllinie (Zellklon) hergestellt. Sie richten sich gegen eine bestimmte, einzelne Struktur (Epitop) eines Moleküls, zum Beispiel gegen einen Rezeptor auf der Oberfläche einer Krebszelle. Durch die Bindung des Antikörpers an einen Rezeptor auf der Oberfläche kann z.B. die Funktion des Moleküls blockiert werden.

MRT

Bei der Magnetresonanztomografie (MRT) werden mithilfe von Magnetwellen verschiedene Gewebe des Körpers abgebildet. Ähnlich wie die CT eignet sich die MRT zum Aufspüren kleiner Veränderungen in Geweben.

mTOR

mTOR ist die Abkürzung der englischen Bezeichnung des Signalwegs mammalian target of rapamycin (Zielmolekül von Rapamycin in Säugetieren). Es handelt sich dabei um ein Enzym, das zentral in die Regulation von Wachstum, Stoffwechsel und des Überlebens von Zellen integriert ist und von Hormonen, Wachstumsfaktoren, Nährstoffen und Stresssignalen aktiviert werden kann.

mTOR-Inhibitor

mTOR-Inhibitoren blockieren den mTOR-Signalweg und unterbinden damit z.B. das Wachstum und die Versorgung der Krebszellen. Sie gehören zu den zielgerichteten Medikamenten, die bei der Behandlung von Brustkrebs zum Einsatz kommen.

Offene Biopsie

Eine offene Biopsie wird in der Fachsprache auch offene Exzisionsbiopsie genannt. Dabei wird die Gewebeprobe durch einen operativen Eingriff mit Einschnitt der Hautoberfläche entnommen. Sie steht im Gegensatz zur geschlossenen bzw. minimal-invasiven Biopsie.

Östrogen

Östrogen ist ein weibliches Geschlechtshormon.

Palliative Versorgung

Das Wort „palliativ“ leitet sich vom lateinischen „pallium“ ab und bedeutet „Mantel“. Im Gegensatz zu der kurativen Therapie, bei der die Heilung im Vordergrund steht, geht es bei der palliativen Versorgung darum, die Lebensqualität in den letzten Lebensjahren so gut wie möglich zu erhalten. Dafür arbeiten interdisziplinäre und interprofessionelle Expert*innen-Teams zusammen, die sich zum Beispiel aus Onkolog*innen, Psycholog*innen und Palliativmediziner*innen, aber auch aus Sozialarbeiter*innen und Pflegekräften zusammensetzen können.

PARP-Hemmer

PARP steht für Poly(ADP-ribose)-Polymerasen und es ist ein Enzym, das Schäden, sogenannte Brüche, in der DNA reparieren kann. PARP-Hemmer blockieren diese Enzyme, sodass die DNA nicht mehr repariert werden kann. Dadurch häufen sich diese Brüche in der DNA und es komm folglich zum Zelltod. PARP-Hemmer können bei Patient*innen mit einer BRCA-Mutation mit metastasiertem, HER2-negativem Mammakarzinom eingesetzt werden.

PET

Die Positronen-Emissions-Tomografie (PET) ermöglicht es, Stoffwechselvorgänge im Körper darzustellen – und so auch den möglicherweise erhöhten Stoffwechsel von Tumorzellen sichtbar zu machen.

PI3K/AKT/mTOR-Signalweg

PI3K/AKT/mTOR ist die vollständige Bezeichnung des mTOR-Signalwegs, der durch mTOR-Inhibitoren blockiert wird. PI3K ist die Bezeichnung für die Enzymfamilie der Phosphoinositid-3-Kinasen. AKT ist die alternative Bezeichnung der Proteinkinase B Enzymfamilie. Diese Enzyme sind bei Übertragung von Signalen ins Zellinnere involviert, die u. a. durch Hormone, Wachstumsfaktoren und Nährstoffen ausgelöst werden.

Pflegegeld

Pflegegeld erhalten Angehörige, wenn die zu pflegende Person von ihnen zu Hause gepflegt wird. Die angemessene Versorgung wird dabei durch regelmäßige Beratungsbesuche überprüft.

Progesteron

Progesteron ist ein Sexualhormon aus der Gruppe der Gestagene, das beim Menstruationszyklus und bei der Schwangerschaft eine Rolle spielt.

Prognose

Vorhersage darüber, wie eine Krankheit wahrscheinlich verlaufen wird.

Progress

Das Fortschreiten der Erkrankung bzw. die Verschlechterung des Gesundheitszustandes.

Psychoonkologie

Medizinische Fachrichtung zur Behandlung von seelischen Auswirkungen einer Krebserkrankung.

Rezeptor

„Andockstellen“ oder Bindestellen auf der Oberfläche von Zellen oder in der Zelle, an die z.B. Hormone oder Wachstumsfaktoren binden können.

Rezeptorstatus

Bei einem positiven Hormonrezeptorstatus haben die Krebszellen entsprechende Rezeptoren für Östrogen und/oder Progesteron. Binden diese Hormone an ihre „Andockstellen“, wird u.a. das Wachstum von Brustkrebszellen angeregt. Bei der Antihormontherapie soll genau dieser Mechanismus unterbunden werden.

Rezidiv

Rückfall oder Wiederauftreten des Tumors.

„Shared Decision Making“

Geteilte oder gemeinsame Entscheidungsfindung, bei der Patient*innen gemeinsam mit ihren Ärzt*innen wichtige Entscheidungen zur Behandlung ihrer Erkrankung treffen.

Skelettszintigrafie

Damit können Knochenmetastasen nachgewiesen werden. Hierfür wird ein schwach radioaktives Mittel verabreicht, das sich besonders stark im Tumorgewebe bzw. Metastasen anreichert und diese somit sichtbar macht.

Sonographie

Ultraschalluntersuchung, wird umgangssprachlich auch nur als „Ultraschall“ bezeichnet.

Stationäre Pflege

Stationäre Pflege wird zum Beispiel in Pflegeheimen durchgeführt. Neu ist, dass seit 2017 für alle Pflegestufen eine Selbstbeteiligung von 125 € erbracht werden muss (Stand August 2022). Wenn trotz der Zahlungen der Pflegeversicherung die Kosten nicht gedeckt werden können, dann kann Sozialhilfe beim zuständigen Sozialamt beantragt werden.

Sterbeforschung

Sterbeforschung wird in der Fachsprache auch Thanatologie, die Wissenschaft vom Tod, genannt.

Supportive Therapie

Begleitende und unterstützende Behandlung, die nicht primär der Heilung einer Erkrankung dient, sondern zur Vorbeugung und Milderung möglicher Nebenwirkungen der Tumortherapie eingesetzt wird.

TNBC

TNBC steht für triple negative breast cancer (Triple-negativer Brustkrebs). Das bedeutet, dass weder die Hormonrezeptoren für Progesteron und Östrogen noch der Rezeptor HER2 im Gewebe nachgewiesen werden kann. Die Brustkrebszellen haben also keine oder nur wenige Hormonrezeptoren oder HER2 auf der Oberfläche. Daher ist eine Antihormontherapie oder eine Therapie gegen HER2 in diesem Fall nicht wirksam.

Tumormarker

Tumormarker sind körpereigene Stoffe, die im Blut oder im Urin nachgewiesen werden können. Sind sie erhöht, kann das auf einen Tumor hindeuten. Allerdings gibt es auch andere Erkrankungen, u.a. Entzündungen, die zu einem Anstieg bestimmter Tumormarker führen.

Übergangsgeld

Berechnungsgrundlage sind 80 % des letzten Bruttoverdienstes. Betroffene ohne Kinder erhalten davon 68 % und mit Kindern 75 % (Stand August 2022).

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