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Phase 1

Verdacht auf metastasierten Brustkrebs:
Mit der Ungewissheit umgehen

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Bei etwa 25% der Brustkrebspatient*innen bilden sich im Verlauf der Erkrankung trotz einer Behandlung Metastasen aus.1 Dieses Stadium der Brustkrebserkrankung wird als metastasierter Brustkrebs bezeichnet. Entsprechend wichtig ist, dass Patient*innen und Wegbegleiter*innen sich der möglichen Ausbreitung der Tumorzellen bewusst sind und auf diese achten. In diesem Abschnitt informieren wir Sie unter anderem über mögliche Anzeichen und was Sie selbst zu einer frühen Erkennung beitragen können.

Was mache ich, wenn der Krebs zurückkommt oder während einer Behandlung gar voranschreitet? Für viele Patient*innen, die schon einmal an Brustkrebs erkrankt waren, ist die Angst vor einem möglichen Rückfall oder Progresstooltip während der Therapie sehr präsent. Vielleicht haben Sie vor Kurzem einen Knoten in Ihrer Brust ertastet? Oder Sie haben an sich Symptome bemerkt, die Sie nicht eindeutig zuordnen können. Womöglich wurde bei Ihnen auch im Rahmen einer routinemäßigen Vor- oder Nachsorgeuntersuchung eine Auffälligkeit entdeckt.

In solchen Situationen ist es sehr verständlich, wenn Sie verunsichert oder besorgt sind. Oftmals sind diese Sorgen aber unbegründet: Besprechen Sie Ihre Beobachtungen immer mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. In vielen Fällen können sich Symptome, die Sie an sich bemerken, als „normale“ Nebenwirkungen einer Krebstherapie herausstellen oder auch ganz andere Ursachen haben.

Wenn ein konkreter Verdacht auf metastasierten Brustkrebs besteht, den ein Arzt/eine Ärztin geäußert hat, ist dies für Patient*innen und ihr Umfeld zunächst meist ein Schock. Ganz egal, ob Sie vielleicht vorher schon etwas geahnt haben oder ob Sie vollkommen überrascht, werden: Nun stehen Sie womöglich ganz plötzlich (wieder) vor einer ungewissen Zukunft.

Falls auch Sie sich in einer solchen oder einer ähnlichen Situation befinden, gibt es wahrscheinlich viele Fragen, die Ihnen durch den Kopf gehen: „Warum muss das ausgerechnet mir passieren?“, „Habe ich etwas falsch gemacht, nicht gut genug auf mich geachtet?“. Machen Sie sich immer bewusst: Sie sind nicht schuld daran, falls der Krebs bei Ihnen zurück ist, beziehungsweise ein erster Verdacht besteht. Es kann dafür ganz verschiedene Gründe geben, die Sie nicht steuern können.

Vielen Patient*innen hilft es, sich gerade in dieser ersten Phase des Verdachts gut zu informieren und mehr über die Erkrankung zu erfahren. Deshalb finden Sie auf dieser Seite einige Hintergrundinformationen, Hilfestellungen und Tipps, die für Sie und Ihre Wegbegleiter*innen nützlich sein könnten – zum Beispiel in Gesprächen mit Ärzt*innen oder einfach, um einen besseren Überblick zu bekommen.

Was ist metastasierter Brustkrebs?

Definition von metastasiertem Brustkrebs1

Ärzt*innen sprechen von metastasiertem Brustkrebs, wenn sich Zellen des Tumors lösen über die Lymph- oder Blutbahn im Körper ausbreiten und an einer oder mehreren Stellen wie zum Beispiel im Gehirn, Lunge, Leber oder Knochen niederlassen. Somit unterscheidet sich metastasierter Brustkrebs vom frühen Brustkrebs, bei dem die Tumorzellen nur in der Brust, der Achselhöhle und/oder den umliegenden Lymphknoten zu finden sind.

Die losgelösten Tumorzellen können sich in bestimmten Körperregionen ansiedeln und neue Geschwülste bilden – am häufigsten in der Lunge, den Knochen oder der Leber. Diese Geschwülste werden dann Metastasen genannt. Man sagt auch: „Der Krebs hat gestreut“. Der metastasierte Brustkrebs wird als fortgeschrittene Erkrankung eingestuft.

Auch wenn metastasierter Brustkrebs als nicht heilbar gilt, ist wichtig zu wissen, dass er behandelbar ist. Es gibt verschiedene Therapieoptionen, deren Ziel es ist, das Fortschreiten der Erkrankung möglichst lange hinauszuzögern und eine gute Lebensqualität zu erhalten – in vielen Fällen für mehrere Jahre.2, 3

Ursachen von metastasiertem Brustkrebs

Was den Brustkrebs oder die Metastasen genau auslöst, ist bislang leider unklar. Allerdings lässt sich beispielsweise bei jeder zehnten Patient*in eine Veränderung der Erbanlagentooltip nachweisen.1 Bei etwa drei von zehn Frauen kommt die Erkrankung gehäuft in der Familie vor.1 Generell ist es aber schwierig, allgemeingültige Aussagen über Ursachen und Krankheitsverlauf zu treffen, denn es spielen sehr viele verschiedene Faktoren eine Rolle – beispielsweise welche Eigenschaften der Krebs hat und wie schnell er wächst.

Es gibt verschiedene Subtypen von metastasiertem Brustkrebs, eingeteilt nach Vorhandensein bestimmter Rezeptorentooltip auf der Oberfläche der Tumorzellen, z. B. HER2-positiver Tumortooltip oder metastasierter triple-negativer Brustkrebstooltip (mTNBC). Mehr Informationen hierzu finden Sie unter Diagnose.

Auftreten von metastasiertem Brustkrebs1

Metastasierter Brustkrebs kann zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Krankheitsverlauf auftreten:

  • Als Erstdiagnose; in der Fachsprache nennt man das auch „de-Novo-Diagnose“,
  • während einer laufenden Behandlung,
  • oder nach einer beendeten Krebsbehandlung.

Wenn der Brustkrebs während oder nach einer Behandlung erneut auftritt, spricht man auch von einem „Rezidiv“tooltip Bei einem „Lokalrezidiv“ tritt der Tumor erneut in derselben Brust oder Brustwand auf und hat noch keine Metastasen gebildet.

Symptome bei metastasiertem Brustkrebs

Die Ausprägung von Symptomen bei metastasiertem Brustkrebs ist variabel und hängt in erster Linie von dem Ort ab, an dem sich die Metastasen gebildet haben (z.B. Lunge, Knochen, Leber oder auch Gehirn). Die Anzeichen können sehr verschieden und unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Bei manchen Patient*innen treten gar keine Symptome auf. Oder die Ersterkrankung liegt schon längere Zeit zurück und die Betroffenen kommen womöglich gar nicht auf den Gedanken, Symptome mit Krebs in Verbindung zu bringen. Das alles macht es sehr schwierig, die Anzeichen richtig zu deuten und von anderen möglichen Ursachen abzugrenzen.

Im Folgenden haben wir einige der typischen Symptome für Sie zusammengestellt, die bei Metastasen auftreten können, aber nicht müssen. Falls Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen bei sich beobachten, vor allem Knochenschmerzen oder Atembeschwerden, besprechen Sie Ihre Beobachtungen auf jeden Fall mit ihrer Ärztin/Ihrem Arzt. Wie gesagt: Ob es sich wirklich um Metastasen handelt, kann man erst nach weiterführenden Untersuchungen sicher sagen. Die Symptome allein sind zunächst kein Grund zur Sorge – denn sie können auch viele andere Ursachen haben.

Was können Sie selbst zur frühmöglichsten Erkennung eines Verdachts auf metastasierten Brustkrebs beitragen?

Es ist sehr wichtig, dass Sie sich während aber auch noch Jahre nach einer Brustkrebsbehandlung gut selbst beobachten. Dazu gehören unter anderem regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen und monatliches Abtasten der Brust. So können Sie einen wichtigen Teil dazu beitragen, eine mögliche Folgeerkrankung frühzeitig zu entdecken.

Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie sich Veränderungen an Ihrem Körper notieren, zum Beispiel in einem Tagebuch oder einer Smartphone-App für Notizen? So haben Sie die Informationen für das nächste Gespräch mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt immer zur Hand. Wenn Sie das Gefühl haben, dass sich an Ihrem Gesundheitszustand etwas ändert, sollten Sie dies immer mit Ihrer behandelnden Ärztin/Ihrem Arzt besprechen. Erwähnen Sie in der Kommunikation mit Ärzten aus anderen Fachgebieten auch Ihre vorangegangene Krebserkrankung, auch wenn diese bereits länger zurückliegt.

Metastasierter Brustkrebs während der Nachsorge

Oftmals haben Patient*innen, wie schon erwähnt, gar keine der oben beschriebenen Symptome. Deshalb sind bei Betroffenen mit metastasiertem Brustkrebs die regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen wichtig.
Besteht ein konkreter Verdacht auf metastasierten Brustkrebs, zum Beispiel durch das (erneute) Auftreten von Beschwerden bzw. Symptomen, wird für die bildgebende Abklärung eines lokalen Rezidivs der Einsatz von Mammographieooltip und Sonographietooltip der Brust empfohlen.5

Zur Feststellung, ob sich der Krebs auch auf weitere Organe ausgebreitet hat, also bei einem Verdacht auf Fernmetastasen, können weitere bildgebende Verfahren eingesetzt werden. Da bei Patient*innen mit metastasiertem Brustkrebs Metastasen am häufigsten in Lunge, Leber und Knochen vorkommen, empfiehlt sich der Einsatz von Verfahren, die eine intensivierte Diagnostik der gefährdeten Regionen ermöglichen. Dazu zählen die Computertomographie (CT) und die Knochenszintigraphie.1 Mehr dazu erfahren Sie unter Diagnose.

Referenzen


  1. Patientinnenleitlinie Metastasierter Brustkrebs, Leitlinienprogramm Onkologie, AWMF e.V., DKG e.V., Stiftung Deutsche Krebshilfe, Dezember 2018
  2. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/brustkrebs/erkrankungsverlauf.html; zuletzt aufgerufen 07/2022
  3. Patientenratgeber zu den Empfehlungen der AGO Kommission Mamma, Stand: 2019: https://www.ago-online.de/fileadmin/ago-online/downloads/AGO_Brustkrebs_2019.pdf; zuletzt aufgerufen 07/2022
  4. Deutsches Krebsforschungszentrum (dkfz): https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/metastasen/index.php; zuletzt aufgerufen 07/2022
  5. Interdisziplinäre S3 Leitlinie für die Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge des Mammakarzinoms, Leitlinienproramm Onkologie, Version 4.4, Juni 2021

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